Was denkst du dir eigentlich?

‚Was denkst du dir eigentlich?‘

Ja, was denke ich mir eigentlich so etwas zu fragen? Diese Frage ist einerseits natürlich ironisch gemeint, aber gleichzeitig auch ernst. Was denkst du dir? Im Sinne von was denkst du? Was denke ich? Was denken wir alle eigentlich den ganzen lieben Tag lang? Weiß das jemand? Ist sich jeder darüber bewusst, was wir so alles denken? Ich glaube kaum. Ich habe letztens von einer Studie gehört, dass wir durchschnittlich bis zu 85.000 Gedanken am Tag denken. Unglaublich, nicht wahr?!

Meistens läuft das Denken automatisch und unbewusst ab. Wir plappern den ganzen Tag ständig vor uns hin. Im Geiste natürlich. Tausende vonGedanken gehen uns durch den Kopf. Fangen irgendwo an, denken den Satz nichtmal ganz fertig und schwups sind wir schon wieder beim nächsten Gedanken. So geht das den ganzen Tag. Die Gedanken sind wie Hintergrundrauschen. Sie springen hier hin und dort hin, verzetteln sich, plätschern vor sich hin, oder laufen Amok, wenn wir im Stress sind. Aber sind wir uns wirklich darüber bewusst, was wir denken?

Und wenn man sich nun vor Augen führt, dass die Qualität unserer Gedanken unsere Stimmung beeinflusst, dann wäre es doch naheliegend sich zu fragen, welche Qualität unsere Gedanken überhaupt haben. Sind sie vorwiegend positiv? Denken wir an die guten Dinge im Leben? Verspüren wirDankbarkeit über das, was wir haben? Oder sind unsere Gedanken von Angst geprägt? Angst vor der Zukunft? Angst, nicht gut zu sein? Den Anforderungen desLebens nicht zu genügen? Positive Gedanken lösen positive Gefühle in uns aus. Ebenso lösen negative Gedanken negative Gefühle aus.

Es ist wirklich wichtig zu wissen, was wir denken.  Wenn wir uns dessen erst einmal bewusst sind, können wir diese Gedanken ändern. Aber dazu müssen wir erst einmal wissen, was wir denken.

Übung:

Halte inne und beobachte deine Gedanken. Woran halten sie fest? Was ist ihr Thema? Versuche, dich nicht emotional hinein ziehen zu lassen. Sondern beobachte sie, wie wenn du in einem Strassencafe sitzen würdest und die vorüber gehenden Leute beobachtest. Wie sehen sie aus? Wohin gehen sie? Lächeln sie oder gucken sie verdrießlich? Versuche, deine Gedanken wie diese vorüber gehenden Leute zu beobachten. Geh nicht mit ihnen, sondern lasse sie einfach weiterziehen … Egal, ob sie freundlich oder unfreundlich sind. Lasse dich nicht von ihnen mitreißen, sondern bleibe auf deinem Beobachtungsposten. Wenn ein Gedanke besonders hartnäckig ist, nimm es wahr und warte ab was sich tut. Wenn man nicht auf sie eingeht, dann verschwinden sie auch wieder von ganz alleine. Meistens liegen die Gedanken in der Zukunft oder in der Vergangenheit. Selten handeln sie vom derzeitigen Augenblick.

Negative Gedanken lösen oftmals Angst und Stress aus, manchmal sogar Panik. Wenn sich dir ein solcher Gedanke aufdrängt und dieser nicht von alleine wieder verschwindet, dann stoppe ihn, indem du laut STOP denkst. Vielleicht auch noch: ‚Stop, ich will dich nicht weiter denken! Du tust mir nicht gut!‘ Sollte der Gedanke trotzdem weiterhin für ‚Unruhe‘ sorgen, dann achte auf deinen Atem und zähle die Atemzüge mit. Beim Einatmen sage dir ‚Eins‘, beim Ausatmen sage dir ‚Zwei‘. Beim nächsten Einatmen wieder ‚Eins‘, Ausatmen ‚Zwei‘. Durch diese Konzentration auf den Atem und das Zählen wird der Geist beschäftigt und kann sich von dem Unruhe stiftenden Gedanken lösen.

Ich wünsche euch ein spannendes und lehrreiches Gedanken beobachten … J

Richte dich auf

Richte deinen Körper auf. Verharre nicht geduckt und eingesunken. Stelle dir vor, dein Scheitel würde zum Himmel streben, und deine Füße sich mit der Erde verwurzeln. Der Nacken geht auf und die Wirbel bekommen mehr Raum. So bekommst du einen besseren Stand und die Energie kann fließen. Vom Himmel zur Erde und von der Erde zum Himmel.

Oft bemerken wir gar nicht, dass wir wieder einmal mit eingesunkener Körperhaltung vor dem PC sitzen oder so durch’s Leben gehen. Ich spreche da aus eigener Erfahrung. Ich blicke manchmal zufällig in den Spiegel und sehe mich mit vornüber gebeugter oder eingesunkener Körperhaltung. Dann richte ich mich bewusst auf und schon bin ich ein paar Zentimeter größer. Manchmal fühlt es sich sogar wie ein Meter an. Richte dich auf und du wirst sofort spüren wie neue Energie dich durchströmt. Nicht nur körperlich, sondern auch innerlich. Wie im Aussen, so auch Innen.

Aufrecht sein, aufrichtig sein.
Standfest sein. Standhaft bleiben.
Mit beiden Beinen im Leben stehen.
Dies sind nur ein paar Beispiele wie eine körperliche Haltung eine innerliche Haltung widerspiegeln kann. Oder auch anders herum. Und das eine fördert das andere. Eine aufrechte Körperhaltung fördert eine aufrechte innere Haltung. Eine Körperhaltung bei der die Energie fließen kann, gibt innerliche neue Energie. Man fühlt sich erfrischt und tatkräftig. Bei einem energiegeladenen Menschen spiegelt sich das auch in seiner Körperhaltung wider.

Probiere es am besten gleich aus 🙂

Der Atem als Wegweiser

Habt ihr schon einmal bewusst auf euren Atem geachtet? Wie atmet ihr? Tief und gleichmäßig? Oder kurz und flach? Wenn ihr euch wohl fühlt und in euch ruht, werdet ihr vermutlich tief und ruhig atmen. Wenn ihr ängstlich seid oder angespannt, wird der Atem kurz und flach sein.

Der Atem ist ein guter Indikator um zu sehen, ob eine Situation oder Begegnung einem förderlich ist und gut tut, oder eher nicht. Versucht auf euren Atem zu achten, wenn ihr nicht sicher seid, ob das was ihr tut für euch gut ist. Wenn ihr feststellt, dass dies oder jenes euch nicht gut tut, versucht es zu meiden. Wenn ihr es nicht vermeiden könnt, dann versucht trotzdem tief und gleichmäßig zu atmen.

Eine tiefe Bauchatmung wirkt außerdem entspannend und beruhigend.

Tiefe Bauchatmung üben:
Legt euch am besten auf den Rücken und legt eine Hand auf den Bauch. Lasst den Atem kommen und gehen, ganz so wie er mag. Der Atem sollte nicht erzwungen werden. Lasst ihn natürlich fließen wie eine Welle. Einatmen und Ausatmen. Nun achtet auf eure Hand die angenehm auf dem Bauch liegt. Hebt sie sich beim Einatmen? Senkt sie sich beim Ausatmen? Wenn ja, hast du bereits eine tiefe Bauchatmung. Gratuliere! Wenn nicht, dann versuche sanft den Atem beim Einatmen in den Bauch strömen zu lassen. Als wenn ein kleiner Ball in deinem Bauch wäre, der sich beim Einatmen langsam füllt, und beim Ausatmen die Luft wieder sanft entströmen lässt. Wie eine Welle die anschwillt und wieder schwindet. Beim Einatmen wird neue Energie aufgenommen. Beim Ausatmen strömt Anspannung und Verbrauchtes nach draußen. Nun gönnt euch ein paar Augenblicke genießt das sanfte Wellen des Atems. 🙂

Im Herzen sein

Wann immer ihr euch gestresst fühlt, gehetzt oder aus eurer Mitte, probiert folgende Übung: Legt eure Hände auf eure Brust, die Handflächen übereinander, schließt die Augen und atmet ein paarmal tief in den Bauch ein und aus.

Träum dir deine Welt

Beginne zu träumen wie du dich und die Welt gerne sehen und erleben würdest. Wie wärst du, wenn du aus deiner Sicht der ideale Mensch wärst? Wie würdest du gerne sein, wenn alle Beschränkungen aufgehoben wären? Was würdest du gerne tun? Wie würdest du gerne leben? Und wie würde deine Welt aussehen? Wo würdest du gerne leben? Mit welchen Menschen würdest du dich gerne umgeben? Träume dir deine eigene Wunschwelt zusammen. Begib dich in Gedanken auf die Reise. Verändere dich und die Welt wann immer und wie immer du möchtest. Lebe und fühle diesen Traum!

Dies ist eine gute Übung zur Meditation, für einen Kurzurlaub in Gedanken, oder vielleicht sogar sich und sein Leben zu ändern.

Körper-Achtsamkeits-Übung

Mit dieser Übung arbeitest du bewusst mit deinem Körper zusammen. Der Körper zeigt dir dabei an welchen Stellen er sich mehr Aufmerksamkeit wünscht. Nimm dir ein paar Minuten Zeit dafür. Setze dich bequem hin und schließe die Augen. Achte auf deinen Atem. Spüre wie die Luft in dich einströmt und deinen Körper wieder verlässt. Mach das einige Atemzüge lang bis du merkst, dass du etwas ruhiger wirst. Dann spüre in deinen Körper hinein. Wandere in Gedanken durch deinen Körper. Lass dich einfach von deinen Gedanken durch den Körper führen. Es ist völlig egal wo du anfängst, oder wohin die Reise führt. Lass dich überraschen! Gibt es eine Stelle die deine Aufmerksamkeit auf sich lenkt? Was spürst du dort? Kälte? Wärme? Verspannung, oder vielleicht sogar Schmerz? Lenke deinen Atem auf diese Stelle. Atme in sie hinein. Schicke mit jedem Atemzug deine Aufmerksamkeit dorthin. Die Aufmerksamkeit auf diese Stelle bewirkt, dass heilende Energie dorthin fließt. Es kann gut sein, dass sich das Wahrnehmungsgefühl an dieser Stelle im Laufe der Übung verändert. Vielleicht verspürst du etwas Wärme oder ein leichtes Kribbeln. Aber auch wenn sich nichts tut, ist das völlig in Ordnung. Mach diese Übung solange du möchtest. Am Ende der Übung strecke und dehne dich, als wenn du gerade aufgewacht wärst. Ich wünsch dir eine schöne Zeit! 🌻

10 Gebote der Gelassenheit

von Papst Johannes XXIII. (1881–1963)

1. Leben

Nur für heute werde ich mich bemühen, einfach den Tag zu erleben – ohne alle Probleme meines Lebens auf einmal lösen zu wollen.

2. Sorgfalt

Nur für heute werde ich größten Wert auf mein Auftreten legen und vornehm sein in meinem Verhalten: Ich werde niemanden kritisieren; ja ich werde nicht danach streben, die anderen zu korrigieren oder zu verbessern… nur mich selbst.

3. Glück

Nur für heute werde ich in der Gewissheit glücklich sein, dass ich für das Glück geschaffen bin … nicht nur für die andere, sondern auch für diese Welt.

4. Realismus

Nur für heute werde ich mich an die Umstände anpassen, ohne zu verlangen, dass die Umstände sich an meine Wünsche anpassen.

5. Lesen

Nur für heute werde ich zehn Minuten meiner Zeit einer guten Lektüre widmen. Wie die Nahrung für das Leben des Leibes notwendig ist, ist die gute Lektüre notwendig für das Leben der Seele.

6. Handeln

Nur für heute werde ich eine gute Tat vollbringen – und ich werde es niemandem erzählen.

7. Überwinden

Nur für heute werde ich etwas tun, wozu ich keine Lust habe. Sollte ich mich in meinen Gedanken beleidigt fühlen, werde ich dafür sorgen, dass niemand es merkt.

8. Planen

Nur für heute werde ich ein genaues Programm aufstellen. Vielleicht halte ich mich nicht genau daran, aber ich werde es aufsetzen. Und ich werde mich vor zwei Übeln hüten: vor der Hetze und vor der Unentschlossenheit.

9. Mut

Nur für heute werde ich keine Angst haben. Ganz besonders werde ich keine Angst haben, mich an allem zu freuen, was schön ist. Und ich werde an die Güte glauben.

10. Vertrauen

Nur für heute werde ich fest daran glauben – selbst wenn die Umstände das Gegenteil zeigen sollten –, dass die gütige Vorsehung Gottes sich um mich kümmert, als gäbe es sonst niemanden auf der Welt.

Nimm dir nicht zu viel vor. Es genügt die friedliche, ruhige Suche nach dem Guten an jedem Tag zu jeder Stunde, und ohne Übertreibung und mit Geduld.

Sei liebevoll und achtsam

Sei liebevoll und achtsam bei allem was du tust. Halte deine Tasse liebevoll in den Händen, sieh sie an und betrachte sie aufmerksam. Wenn du deine Jacke anziehst,  spüre wie deine Arme durch die Ärmel schlüpfen; spüre den Stoff, das Gewicht auf deinen Schultern. Wenn du die Straße entlang gehst, spüre wie deine Füsse den Boden berühren und sich bei jedem Schritt abrollen. Lass Liebe durch deine Hände fließen bei allem was du berührst; die Türklinke, den Stift, das Handy. Worauf dein Blick fällt, betrachte es liebevoll. Sieh zum Himmel und freu dich am Spiel der Wolken. Spüre den Wind in deinem Gesicht. Genieße das Leben und lächle.

Begegne dir selbst

Nimm dir immer wieder Zeit für dich selbst. Spüre in dich hinein, achte darauf was du fühlst und erfühle den Kern deiner Seele. So findest du mit der Zeit immer mehr zu dir selbst. Deine Wünsche und Ziele werden klarer. Du wirst gelassener und stabiler gegenüber den äußeren Einflüssen. Stress und Hektik nehmen ab und du lässt dich nicht mehr so leicht aus dem Gleichgewicht bringen. Das Leben wird wertvoller und schöner.

Fotografieren um den Blick zu schulen

Mit einer einfachen Übung können wir lernen unseren Blick auf die schönen Dinge des Lebens zu richten. Fast jeder von uns hat ein Handy und viele sind bereits geübt darin mit der Handykamera Fotos zu schießen. Macht einfach eine Zeit lang jeden Tag ein schönes Foto. Sucht euch ein passendes Motiv und knipst es. Das kann eine schöne Blüte sein, oder eine Wolkenformation. Ein schöner Regenschirm an Regentagen, spielende Hunde im Park oder der schön gedeckte Tisch. Möglichkeiten gibt es viele, schaut euch einfach um. Ihr glaubt gar nicht wie viele bemerkenswerte Motive um euch herum sind. Schärfen wir den Blick für die schönen Dinge im täglichen Leben.